Eisweihnacht Wiki
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Ernst Wolfgang Best war der Vater von Bärbel und Elise Best. Er besaß ein Geschäft für Spezereiwaren und Importartikel in Frankfurt. Seine Tochter Elise, die im Alter von 30 Jahren noch unverheiratet war, half ihm in seinem Geschäft.

Biografie[]

Im Winter 1844 suchte er seine Tochter Elise und fand sie im Gewölbe. Da Besuch für Elise erwartet wurde, schickte er sie nach oben, damit sie sich mit Hilfe ihrer Tante Lotte, Bests Schwester, hübsch machen konnte, und besah dann den Schaden, den die Kälte angerichtet hatte: Alle Weinflaschen waren geplatzt und die Zitronen waren gefroren und wahrscheinlich verdorben.

Am gleichen Tag bekam Best Besuch von seinem Busenfreund, dem Pfarrer Wartenstein, der seinen Freund Friedrich Gehling mitbrachte. Elise und Lotte mussten beim Besuch dabei sitzen.

Wartenstein regte sich über die Weihnachtsbäume auf, weil er sie für ein Kultobjekt des Heidentums hielt. Gehling aber meinte, Wartenstein sei viel zu streng mit den Leuten und so ein Baum erwärme das Gemüt im Winter. Wartenstein konterte damit, dass er in Bests Haus noch nie einen Lichterbaum gesehen hatte, wusste aber die Gründe wahrscheinlich nicht. Die Hausangestellte Line unterbrach die Unterhaltung, weil Bettler an der Tür nach Brennholz oder etwas Geld fragten. Best befahl Line, die Bettler wegzuschicken. Danach fragten Elise und Lotte, welches Weihnachtsgebäck Gehling am liebsten mochte. Dieser gestand, dass er die böhmischen Kipferl mochte, und Lotte versprach, dass Elise und sie Gehling leckere Vanillekipferl backen würden.

Lotte fragte, warum Gehling in Frankfurt war. Dieser antwortete, dass er einige Familienangelegenheiten neu ordnen wollte, nachdem seine in Frankfurt geborene Frau gestorben war und ihn mit fünf Kindern alleine zurückgelassen hatte. Elise und Tante Lotte bemitleideten Gehling. Daraufhin diskutierten Gehling und Wartenstein wieder über Weihnachtsbäume. Elise sagte, dass der Weihnachtsbaum für die Freude an der Geburt Christi stand, wobei Gehling ihr zustimmte. Die Hausangestellte Line unterbrach des Gespräch, als Best eingreifen wollte: Vor der Tür standen Bettler. Best befahl Line, die Bettler zum nächsten Haus weiter zu schicken. Als der Besuch gegangen war, erklärte Best Elise, dass Gehling eine neue Frau suchte und angeboten hatte, Elise zu heiraten. Elise gefiel das nicht, da Gehling viel älter war als sie. Sie sagte zu ihrem Vater, sie würde über Gehling nachdenken.

Nachdem Elise Marie Rössler und Josua Anspach mit nach Hause gebracht und versorgt hatte, rief Tante Lotte nach ihr. Lotte wandte ein, dass Elise nicht einfach wildfremde Leute mitbringen konnte, aber Elise ließ sich nicht davon abbringen. Sie wusste, dass Josua erfroren wäre, wenn sie nicht geholfen hätte. Da kam ihr Vater dazu. Er schimpfte und meinte, dass Maries Geschichte gelogen sei und Josua ihr Sohn sei. Da Elise sagte, dass sie bei Maries Namen an Maria und Josef denken musste, meinte ihr Vater, dass die Weihnachtsgeschichte ein Märchen sei und es keinen Gott gab, da er Menschen, die an Krankheit, Hunger oder Krieg sterben mussten, nicht half. Zudem sei es kein Zeichen vom Himmel, wenn jemand Maria heißt wie jede zweite deutsche Frau. Da Elise meinte, dass die Menschen, wenn es keinen Gott gibt, selbst verantwortlich für Gut und Böse seien und erst recht ihren Mitmenschen helfen müssten, erlaubte ihr Vater es ihr schließlich. Er erklärte ihr, dass die Lage des Geschäfts so schlecht war, dass es darauf nicht ankam.

Nachdem ein Arzt Josua untersucht hatte und Josua wieder eingeschlafen hatte, rief Elises Vater sie noch mal zu sich, um sie zu fragen, was mit Gehling war, doch Elise hatte sich noch nicht entschieden. Sie beschlossen, dass der Vater ausrichten solle, Elise wolle Gehling noch mal sehen, bevor sie sich entscheiden würde. Er erklärte Elise, dass er wollte, dass sie versorgt war, was mit dem Geschäft wahrscheinlich bald nicht mehr möglich sein würde, da die Kunden seit einiger Zeit die Nüsse, Feigen und Zitrusfrüchte woanders zu besseren Preisen bekämen und die Konkurrenz Bests Geschäft ruinieren wollte. Best hatte mithilfe eines Straßenjungen herausgefunden, dass ein guter Kunde Südfrüchte von Riemenschneider bekam. Früher hatte Riemenschneider gar keine Südfrüchte verkauft, aber seine Strategie geändert, seitdem Carl Wagner dort als Geschäftsführer und Prokurist arbeitete. Nun meinte Best, dass Carl ihn auch Rachsucht ruinieren wollte und deshalb Bests Preise stark unterbot, damit Riemenschneider irgendwann ein Monopol auf Südfrüchte hatte und die Preise so festlegen konnte, wie er wollte.

Als Gehling Elise von seinen finanziellen Verhältnissen erzählte, erwähnte er, dass Elises Vater ihr eine kleine Mitgift versprochen hatte.

Elise erzählte von ihrem Besuch bei Meyer Goldfarb und ihr Vater schimpfte zunächst kräftig auf die Juden. Anschließend teilte er Elise mit, dass er mit Marie gesprochen hatte. Sie war im Sommer ihren Eltern in Umstadt weggelaufen zu einem Leutnant in Mainz-Kastell, der sie hatte heiraten wollen, mit dem die Eltern aber nicht einverstanden waren. Marie hatte den Leutnant geheiratet, aber er trank und hatte Marie zuletzt vermutlich auch geschlagen. Elise musste an ihre Stiefmutter Helena Kalter denken, die ebenso wie Marie einfach weggelaufen war. Sie spürte, dass Marie ihrem Vater leid tat. Der Vater sagte, dass Marie bis Heiligabend früh bei ihnen bleiben konnte, dann aber in die Eisenbahn nach Darmstadt gesetzt würde, um zu ihren Eltern zurückzufahren. So lange konnte sie ihnen mit Josua helfen. Anschließend brachte ein Bote ein Quetschemännchen von Gehling für Elise. Der Vater schimpfte, weil Elise den Korb beim Essen öffnete. Am gleichen Tag besuchte Elise Carl Wagner und erfuhr, dass er ihr zweimal geschrieben hatte, weswegen Elise und Carl davon ausgingen, dass der Vater oder Tante Lotte Carls Nachrichten abgefangen hatten. Als Elise zurückkam, erzählte Tante Lotte ihr, dass ihr Vater sie für Schreibarbeiten gebraucht hatte.

Am nächsten Tag brachte Best eine Obstkiste voller Weihnachtsschmuck mit und erklärte Elise, dass Josua mal richtig Weihnachten erleben sollte, er mit ihm gesprochen hatte und ihn für ein gutes Kind hielt, da Josua sein Schicksal tapfer ertrug. Anschließend begrüßte er Gehling und fragte Elise, was sie bei Fechner erfahren hatte. Elise antwortete, dass Fechner gerade aufgebrochen war und sie sich noch gedulden mussten. Zu ihrer Überraschung freute ihr Vater sich, den Weihnachtsschmuck nicht umsonst besorgt zu haben. Elise meinte, dass Maries Geschichte ihn wegen seinem Liebeskummer um Helena versöhnt hatte. Da kamen Tante Lotte und Pfarrer Wartenstein herein. Wartenstein war entsetzt, als er den Weihnachtsschmuck sah. Die Hausmädchen Line und Trine brachten Kaffeegeschirr und Weihnachtsplätzchen. Lotte fragte Gehling, wie es mit Elise gelaufen sei. Dann kam Line wieder, kündigte einen Herrn an und meinte, dass er sagte, dass er trotzdem käme, wenn man ihn nicht reinlassen würde. Nun kam Carl. Zunächst schimpfte Ernst Wolfgang Best. Elise und Carl blieben ruhig. Danach erklärte Carl den Grund für seinen Besuch: Riemenschneider bot Best eine Fusion an. Zunächst ging Elise davon aus, dass Carl schon verheiratet war, und ihr Vater schimpfte wieder und meinte, Riemenschneider wolle ihn schlucken. Carl erklärte weiter: Riemenschneider wollte sich aus dem Geschäft zurückziehen und zu seiner Tochter und seinen Enkeln nach Triest, da ihm das Klima dort besser gefiel. Demzufolge sollte Best der Patron der fusionierten Firma sein, allerdings wollte Riemenschneider eine Rente für seinen Sohn garantiert haben, welcher ein bisschen seltsam war, Opium nahm und für das Geschäft nicht zu gebrauchen war. Anschließend erklärte Carl, dass Elise und er heiraten wollten und dass er Geschäftsführer bleiben wollte, damit Elise und er von etwas leben konnten. Best war entgeistert. Dann gestand Elise, dass sie Carl einen Brief geschickt hatte. Zuerst wollte ihr Vater wieder schimpfen, aber nach und nach sah er immer zufriedener aus.

Elise rannte aus dem Zimmer, weil ihr die Tränen kamen. Carl kam ihr nach und umarmte sie und sie lachte und weinte gleichzeitig. Auch der Vater kam dazu, um Elise zu sagen, dass Gehling nun ihre Tante Lotte heiraten wollte und sie ja gesagt hatte. Daraufhin versuchte Elise, Carl zu erklären, wer Gehling war und ihr Vater sagte, er sei froh, dass Elise doch nicht nach Preußen verschwinden würde. Elise fing erneut an zu weinen und überlegte, Carl irgendwann einmal zu fragen, warum er angefangen hatte, ihrem Vater die Preise zu verderben.

An diesem Abend trafen sich Best und Riemenschneider. Das Treffen verlief zur beiderseitigen Zufriedenheit und ein Anwalt wurde mit dem Aufsetzen der Verträge betraut. Da Best und Carl sich nach wie vor nicht mochten, überlegte Best, sich aufs Altenteil zurückzuziehen und das Geschäft Elise und Carl zu überlassen, behielt es aber für sich.

Am nächsten Morgen kaufte der Vater einen Weihnachtsbaum. Danach zeigte Elise ihm die Briefe an Goldfarb und ihn selbst, laut denen Best Josuas leiblicher Vater war. Zunächst regte ihr Vater sich sehr auf, wischte sich dann aber die Augen, weil ihn angeblich das Tannenharz des Weihnachtsbaums allergisch machte. Dann meinte er, er habe sich so etwas gedacht. Als Josua ihm gesagt hatte, dass er mit Nachnamen Anspach hieß und aus Camberg kam, hatte er sich daran erinnert, dass ein ehemaliger Kunde von ihm sich mal mit Helena schöngetan hatte und nicht mehr bei ihm gekauft hatte, nachdem Helena ihn verlassen hatte. Zunächst war Best nicht auf die Idee gekommen, dass Anspach der Mann gewesen sein könnte, für den Helena ihn verlassen hatte. Mit ihrem Tod hatte Helena ihre Strafe und Best war froh, seinen Sohn bei sich zu haben. Da Josua noch krank war, sagte Best ihm zunächst nur, dass sie verwandt waren und er für immer bei ihnen bleiben konnte. Er blieb fast eine Stunde bei ihm und ging danach noch mal weg, um Geschenke und Kleidung für Josua zu kaufen.

Elise und Marie heckten Pläne aus, was sie tun sollten, wenn Maries Eltern sie nicht aufnehmen wollten. Da ihr Vater derzeit milde gestimmt war und nach den Hochzeiten von Elise mit Carl und Tante Lotte mit Gehling zwei Frauen weniger in seinem Haus wohnen würden, hatte Elise gute Hoffnung, dass Marie beim Vater bleiben konnte, zur Not auch mit ihrem Kind, falls sie wirklich schwanger war. Am Nachmittag besuchte Carl Elise und erzählte ihr, dass er die ganze Zeit gespart hatte, damit er sich irgendwann mal als arriviert vor Elises Vater stellen konnte und er über die Kündigung damals ärgerte. Laut Elise würde ihr Vater seinen Fehler aber niemals zugeben. Sie erzählte Carl von Josua. Da ihr Vater jetzt einen Sohn hatte, der das Geschäft erben konnte, hatte Elise Befürchtungen, dass es Probleme geben könnten, weil Riemenschneider vielleicht seine Enkel für die Nachfolge vorgesehen hatte. Diese hatten aber laut Carl kein Interesse. Außerdem sagte er, dass Elises Vater sowieso einen Erben gehabt hätte, nämlich Elise, und dass Elise und er doch Kinder haben würden. Elise lachte und meinte, dass sie so mit Carl beschäftigt gewesen war, dass sie das vergessen hatte. Carl stimmte zu und drückte ihre Hand.

Das folgende Weihnachtsfest war mit Abstand das schönste, an das Elise sich erinnern konnte, obwohl sie ab dem 4. Advent Angst hatte, dass der Fluch des Heiligen Abends wieder zuschlagen könnte und ihr Vater, Josua oder Carl plötzlich krank werden und sterben würde. Aber es passierte nichts. Allerdings war es das letzte Weihnachten, das sie alle zusammen unter demselben Baum feierten.

Persönlichkeit[]

Best war ein Nörgler und Grantler, nur zu Kunden und Geschäftsfreunden war er liebenswürdig. Anfang Dezember begann er, noch unleidlicher zu werden als sonst. In seinem Haus wurde kein Weihnachten gefeiert, weil Ernst Wolfgang Best sowohl Elises Mutter als auch seine zweite Ehefrau an Heiligabend verloren hatte. Dadurch hatte er seine Lebensfreude, seinen Humor und seinen Glauben an Gott verloren. Weihnachten erinnerte ihn immer an Dinge, an die er nicht erinnert werden wollte. Seit Helenas Verschwinden wurde er auch judenfeindlich.

Als Elise und der Lagerarbeiter Carl Wagner sich geküsst hatten, meinte Ernst Wolfgang Best, dass Carl sich nicht wirklich für Elise interessierte, sondern es auf das Geld und die Firma abgesehen hatte. Deshalb wurde er so wütend, dass er Carl rauswarf.

Wie sein Busenfreund, der Pfarrer Wartenstein, spielte Ernst Wolfgang Best gerne Schach, rauchte gerne Zigarre und pflegte einen gewissen Zynismus gegenüber der Welt, in dem beide sich gegenseitig bestärkten.

Aussehen[]

Ernst Wolfgang Best war mittelgroß und hatte ein Gesicht, das zur Röte neigte, sowie graue, lockige Haare, die er der Mode gemäß nach vorn gekämmt hatte und die sich in der Mitte etwas lichteten. Seine Nase und sein Kinn waren überlang und zeigten die Tendenz, einander näherzukommen.

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